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Ein Schuh für alle

Ein Kreis aus Füßen und in der Mitte der Schriftzug "Ein Schuh für alle"

Ein Schuh, der Frauenfüßen beim Tanzen gut tut und der toll aussieht, das war die Idee! So ein Schuh würde (zumindest die Tanz-)Welt ein Stück besser machen. So viele Frauenfüße, die es zu retten gilt, endlich mal etwas wirklich Sinnvolles!

Natürlich ist mein Schuh ein Schuh für alle. Ganz klar, er soll ja die Welt besser machen und das nicht nur für ein paar exklusiv Auserwählte. Umso geschockter war ich, als mir neulich eine Bekannte beim Tanzen erzählte, dass sie nicht ohne Absätze klarkommt, weniger wegen der Ästhetik, als vielmehr aus physiologischen Gründen.

Ich mache mich schlau. Aus meinen Recherchen erfahre ich, dass es tatsächlich – und eigentlich ist es ja auch nicht verwunderlich – zu physiologischen Fehlanpassungen im Körper kommt, wenn man oft Absatz trägt. Die Gelenkigkeit im Sprunggelenk leidet, zu viel Druck lastet auf dem Vorfuß, die Wadenmuskulatur verkürzt sich. Insbesondere letzteres wirkt sich unweigerlich auf die gesamte Körperhaltung aus. Trägt man dann keine Absatz mehr, fühlt sich das natürlich nicht unbedingt gut an. Also ist mein Schuh doch kein Schuh für alle?

Doch, ist er. Ich bin nach wie vor davon überzeugt. Viele von uns haben mehr oder weniger kaputte Füße und dadurch hervorgerufene weitere Schwachstellen in Waden, Knien, Hüfte, Rücken etc. Von heute auf morgen die Absätze komplett zu streichen, nachdem man Jahrzehnte lang damit herumgelaufen ist und der Körper entsprechende physiologische Fehlanpassungen vorgenommen hat, ist vielleicht tatsächlich nicht immer eine gute Idee. Aber in dieser extremen Form betrifft das vermutlich nur wenige Frauen. Ansonsten könnte ja kaum mehr eine barfuß in der Wohnung oder am Strand herumlaufen, ohne gleich Probleme zu bekommen. Und selbst dann, wenn körperliche Fehlanpassungen vorliegen (und das ist ja keine Ja-oder-Nein-Frage sondern eher eine Frage des Grades), dann kann man immer noch viel dafür tun, diese wieder zu beheben. Zum Beispiel, indem man geeignete Übungen macht (zu diesem Thema folgt in Kürze ein eigener Blogbeitrag). Aber vor allem dadurch, dass man den Körper langsam aber stetig wieder daran gewöhnt, so zu laufen, wie es eigentlich gut für ihn ist. Das muss nicht immer von heute auf morgen passieren, manchmal kann es sicher auch sinnvoll sein, sich ein bisschen Zeit dafür zu nehmen.

Wenn Du Absätze tragen möchtest, dann ist das Deine persönliche Entscheidung und ich will sicherlich niemandem reinreden oder den Spaß verderben. Aber wenn Du Dir Gedanken darüber machst, was diese Schuhe auf lange Sicht mit Deinem Körper machen können und Du – zumindest hin und wieder – auch mal ohne Absätze unterwegs sein möchtest, dann mag Dir mein Schuh von Nutzen sein. Ich denke, er geht in die richtige Richtung, und diese Richtung ist ganz sicher gut für uns alle!